Was dich in der Folge erwartet:
Erfahre...
- ...wieso ein ungeplanter Zwischenfall für Philipp super war
- ...wie man es schafft sich solche Situationen zu nutze zu machen
- ...warum es sich lohnt manchmal dankbar zu sein, anstatt sich aufzuregen
- ...wie du demnächst auch cool bleiben kannst!
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Überblick
Zum Wochenstart ein kurzer Echt-Rückblick in meine letzte Woche.
Alles war richtig geplant: Meine Rückkehr nach Hause, der Biergartenbesuch, ja sogar die Arbeit , die ich mir vorgenommen habe war erledigt.
Was stand zwischen mir und meinem Freizeitziel?
Die Strecke. es waren ca. noch 140km bis nach München. Und ich saß im Zug.
Dann ist etwas passiert, was sich wahrscheinlich niemand wünscht.
Der Zug legt eine Vollbremsung hin, weil er „etwas erwischt hat“. So war die diplomatische Formulierung der Bahn.
Zuerst haben die Mitarbeiter begonnen die Gleise nach Hinweisen abzusuchen.. aber ich gehe jetzt nicht auf jedes Detail ein, es soll ja keine Erlebniserzählung werden .. wir sind immer noch im bitpuls Produktivitätspodcast 😉
Fluch und Segen zugleich: Es gab scheinbar einen Personenschaden. Laut der Kommunikation wurde diese allerdings „nur“ gerammt und hat sich dann verdrückt.
Sofern diese Informationen stimmen, bin ich menschlich ziemlich froh, dass die Person sich noch von eigener Kraft entfernen konnte.
Der Nachteil für die 500 Zugpassagiere: Noch länger warten.
Weil die Polizei alles zum Tathergang protokollieren musste und langwierig viele Zeugenaussagen aufnehmen musste hat das alles mal knappe 3 Stunden gedauert.
Ich selbst war in einem Abteil; als ich aber mal den Blick auf das große Abteil gerichtet habe, habe ich in den Gesichtern sehr viel Anspannung und Unmut erkannt.
Alle Abendpläne waren vernichtet.
So wie auch mein Biergarten.. als es weiter ging waren die anderen eigentlich schon fertig. Und es war dunkel und der Biergarten geschlossen.
Wichtig ist an dieser Stelle auf was ich mich konzentriert habe. Und auch mein Abteilnachbar.
Eigentlich hatten wir nämlich eine ganz gute Zeit.
Ich habe hoch produktiv an meinem nächsten Produkt gearbeitet, was eigentlich für das Wochenende geplant war.
Eigentlich bin ich mit allen meinen „Bonusmeilen“ auf 95% Erledigung bekommen. D.h. ich kann am Wochenende am See liegen.
Was wirklich gut an der Situation war:
Wir mussten nicht aus dem Zug heraus und dann irgendwie schauen wie es weiter geht. Ich hatte meinen Sitzplatz, meine Stromzufuhr und meine Ruhe.
Richtig erfrischend war dann noch, dass mein Abteil-„Nachbar“ die ziemlich gleiche Einstellung lebt, wie ich sie hier immer wieder nach außen trage.
Nicht dass ich seine Telefonate gestalked habe.. ich war sehr konzentriert auf meine Arbeit, aber ein paar für mich wesentliche Dinge haben mich dann aus meiner Trance geholt.
Es waren ungefähr genau solche Äußerungen wie „Ich möchte mal wirklich nicht in der Haut des Lokführers stecken“, und „die Klimaanlage funktioniert, es gibt essen, ich habe Internet, kann arbeiten und muss nicht auf irgend einem Bahnsteig stehen“.
Ich meine statt auf die Bahn zu schimpfen hat er es wirklich so auf den Punkt gebracht, weil von denen ja niemand was dafür kann. Und die „arme Sau“ von Lokführer hat jetzt das ganze Problem an der Backe.
Das ist produktives Denken!
Warum soll ich selbst unproduktiv werden, indem ich mich mit Dingen stresse die ich nicht ändern kann?
Dennoch wünsche ich Euch natürlich viel bessere Situationen und einen ganz starken Start in die Woche!
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Transkript
Hallo und einem wunderschönen guten Morgen euch allen wieder und ich hoffe du bist schon so richtig startklar für diese geile neue Woche.
Weil ich dich noch mehr motivieren will dich auf die richtigen Sachen zu konzentrieren, möchte ich dir kurz von meiner Situation letzte Woche erzählen, in der ich voll verplant war für den Abend und mich im Biergarten treffen wollte und ja eigentlich alles durchgeplant hatte. Ich hab das & das Arbeitspensum vor mir und also das heißt ich möchte das und das erledigt haben, und dann komme ich in München an und dann direkt wenn ich in München ankomme, werde ich dort abgeholt und ich komme in den Biergarten wo schon ein paar Leute sind die ich gerne mag und dann treffe ich mich da und dann lasse ich den Abend so richtig geil ausklingen.
Das war mein ultimativer Abendplan. Das einzige was jetzt noch zwischen dem also zwischen dem erreichen eines Plans, also was ja auch ein Ziel geworden ist, was also zwischen dem Erreichen meines Ziels und mir gestanden hat, ist: ich hab noch die paar Aufgaben zu erledigen, ich muss noch diese 140 Kilometer verbringen also ich saß da zu dem Zeitpunkt im Zug, und naja und ich muss ankommen. Ich muss diese Strecke mit dem Zug in dem ich sitze bewältigen. Jetzt ist leider was passiert was sich einfach niemand wünscht in sonem Zug, ich bin kurz durch den Gang gegangen, und auf einmal gab es eine riesige Vollbremsung. Ich durfte mich dann irgendwie an so einer Seite noch ein bisschen festhalten, weil es unerwartet einfach kam und ich deshalb nicht ganz stabil gestanden bin oder ich bin gar nicht gestanden, sondern ich bin gegangen von der Toilette wieder zurück in mein Abteil. Und naja, danach gab es dann erstmal einen ziemlich langen Stillstand, bis dann mal die ersten Durchsagen gekommen sind und dann wurde eben kundgegeben, dass der Fahrer wohl etwas erwischt hat. So war ungefähr die diplomatische Aussage. Das Personal begibt sich jetzt nach draußen und sucht das Gleis ab nach dem Ding die man halt erwischt hat oder in dem Fall nach der Person die man erwischt hat, wie sich dann herausgestellt hat
Und an der Stelle ist es jetzt Fluch und Segen zugleich. Also weil ich aus menschlicher Sicht find ich sehr sehr gut, weil scheinbar hat sich diese Person nicht so schlimm verletzt, sondern wurde nur gestriffen. Also das ist jetzt alles nur was etwas erzählt wurde. Aber die Person wurde gestritten und ist dann abgehauen. Das heißt aus menschlicher Sicht finde ich es unglaublich gut, dass diese Person die sich kurz mal mit einem Zug angelegt hat, dass sie noch in so einer Verfassung war, dass sie auch wirklich abbauen konnte. Deswegen ist dass der Segen!
Der Fluch für mich und meine 500 Zugteilnehmer oder Kollegen war dann einfach der, dass dadurch dass die Person nicht da war, konnten nicht alle Beweise sichergestellt werden und das heißt die Ermittlungen der Polizei haben viel länger gedauert, weil man kann ja diesen "Tatort" jetzt nicht einfach so naja gehen lassen, wenn nicht alles sichergestellt ist. Weil halt sonst irgendwas nicht sichergestellt ist und dann gibt es ein paar Gäste die haben dann halt gesehen wie der abgehauen ist scheinbar, also ich hab das nur über die Lautsprecher-Durchsagen so mitverfolgt, und deswegen mussten die halt dann einfach noch längere Aussagen machen und so. Also das heißt das Schlechte ist für uns. Und als ich eben mal wieder an diesem Abteil, also an diesem größeren Raum vorbei gegangen bin, habe ich mich in diese Gesichter geguckt und die waren alle, ihr könnt es euch wahrscheinlich vorstellen, diese ganzen Gesichter waren alle so scheiße und alles ist Dreck und das Leben hat sie alle verflucht, deswegen, ich habe diesen Fluch so ein bisschen penetriert. Aber eigentlich ist es doch überhaupt kein Fluch, ganz ehrlich, ich fand so cool ich hatte einen Nachbar im Abteil, der genau meine Ansichten vertreten hat. Und ich hab zwar selber sehr konzentriert gearbeitet, ich habe es natürlich produktiv genutzt die Zeit, deswegen ich hab' ich habe auch nicht zugehört was er am Telefon längere Zeit telefoniert hat, aber bei ein paar Momenten hat er mich einfach aus meiner Trance auch erwischt und bekommen, indem er halt dann sowas gesagt hat, dass die Person mit der er telefoniert hat, jetzt also was gesagt "ja das ist ja scheiße dass er jetzt so lange in einem Zug feststeckt..." und so weiter. Auf jeden Fall war die Reaktion eher so "ach du, weißt was, ganz ehrlich ich brauche mich überhaupt nicht aufregen. Mir tut der Lokführer leid, weil der Lokführer ist die arme Sau, die jetzt da irgendwie ja die halt Jemanden erwischt hat und die jetzt das ganze Problem hat und die die ganzen Gäste regen sich über den Lokführer oder eben über das Personal auf, über die Bahn, das ist wieder alles zu spät und so weiter, wo man ja eigentlich der Bahn keinen Fehler zuschrieben kann. Das ist eigentlich so krass weil keine Ahnung wie diese Person auf dieses Gleis kommt oder in die Nähe des Gleises oder ich weiß es einfach nicht. Das ist ja auch egal aber auf jeden Fall war es nicht der Lokführer, der die Person angerufen hat und dann gesagt hat: "hey komm gib mal die Geokoordinaten, ich will dich gerne rammen" oder so. Also davon können wir mal ziemlich sicher ausgehen, also mit absoluter Sicherheit. Auf jeden Fall das fand ich ziemlich cool, dass er sich da so auf das Wesentliche konzentriert hat und dass er auch gesagt hat "du ich bin hier drinnen davon, also im Nebenwagon gibt es Essen und die Klimaanlage funktioniert, ich weiß gar nicht worüber ich mich aufregen kann! Reden wir über was anderes, das ist doch alles kein Problem"
Und genau so ist es halt: es ist einfach kein Problem und das ist ein richtig produktiver Ansatz, weil ich meine was ist im schlimmsten Fall? Ich war dann um 12 Uhr noch was irgendwann zu Hause. Also der Biergarten ist natürlich gestorben, ja das war schade. Ich war um 0.15 am Bahnhof und um 12.30 Uhr zu Hause und jetzt habe ich heute halt eine Viertelstunde länger geschlafen, ja so also was ist passiert? Ich habe in der Zeit in der ich dort gewartet habe, es waren ungefähr knappe 3 Stunden die sich das alles verzögert hat, habe ich so viel Mehrarbeit weggehauen, also eigentlich war ja mein Ziel ich hatte genaue Arbeitsziele die ich erreicht haben will bis ich in München bin, damit ich dann entspannt in den Biergarten gehen kann und jetzt habe ich halt noch ungefähr sieben Bonuspakete mehr gemacht, die ich ursprünglich geplant hatte fürs Wochenende. Ja ich bin verrückt manche Sachen plan ich auch für's Wochenende. Aber die waren für das Wochenende einfach geplant und jetzt habe ich 95 Prozent von diesen Themen einfach schon erledigt und rate was ich am Wochenende machen werde: ich werde am Wochenende einfach mal geil am See liegen und vielleicht auch noch in Biergarten gehen, oder währenddessen, man weiß es noch nicht genau. Aber das ist vielleicht gar nicht so schlecht.
Und wisst ihr was am Tag danach bin ich auch noch mal im Biergarten. Also wo ist das Problem, ich habe einfach nur die scheiß Arbeit weg gekriegt und ich war in einer absolut konzentrierten Atmosphäre, niemand der mich gestört hat. Ich habe irgendwie zwei Telefonate geführt oder so, die auch noch recht kurz. Also: so what?! Konzentriere dich doch auf die richtigen Sachen und auf einmal ist das alles wieder schön. Warum soll ich mich aufregen über Dinge die ich nicht ändern kann?
Ja auf jeden Fall ich fand's sehr erfrischend, dass ich so jemand neben mir hatte, der das einfach genauso oder vielleicht sogar noch ein bisschen drastischer gelebt hat wie das was ich euch regelmäßig vermitteln möchte. Und naja auf jeden Fall das war schon ziemlich cool, auch wenn natürlich die Situation und die armen Leute das Gegenteil von cool sind, aber ich sage euch: es ist viel viel besser so aus dieser Situation herauszukommen wie die ganzen Gesichter die ich gesehen habe die in anderen Abteilen oder in den großen Abteilen waren, weil die haben ausgesehen als wären die das Leiden Christi und eigentlich, ich meine ganz ehrlich über was regst du dich auf? Über was jammerst du? War ja nicht deine Verwandtschaft die da überfahren wurde oder die der Lokführer war oder?
Also in diesem Sinne wünsche ich dir einen unglaublich starken Start in die Woche und halt dir einfach vor Augen wenn du gerade mal demotiviert bist sieh diesmal in der großen Relation. Versuch einfach mal darüber hinwegzusehen, dass du gerade die Grenzen die du gerade siehst, dass das wirklich relevante Grenzen sind. Sondern denk mal was hinter diesen Grenzen ist, bringt das überhaupt was sich darüber Gedanken zu machen oder nicht? In diesem Sinne noch mal richtig geilen Start in die Woche und dann hören wir uns hoffentlich morgen wieder. Bis dann