Was dich in der Folge erwartet:
Erfahre...
- ... was die wahren Ursachen von Unproduktivität sind
- ... inwiefern die Umstellung der Arbeitsstunden das beeinflussen kann
- ... auf welche wichtigen Punkte Philipp bei der 6-Stunden-Regel aufmerksam macht
- ... wie du unabhängig von einem Arbeitszeitmodell für mehr Produktivität sorgst
- ... welche Rolle das Ausbrennen / der Burnout dabei spielt
More...
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Überblick
Mir ist dieses Modell ca. seit 2-3 Jahren bekannt.. ich habe aber nie besonders darüber nachgedacht, weil ich es immer als "Quatsch" abgetan habe.
Weil der Nutzen aber ja die Produktivität steigern soll, ist das natürlich ein Fall für den Produktivitätspodcast 😉
Die Idee ist ja, dass die Angestellten weniger, dafür aber richtig arbeiten.
Schweden ist nach meinen Informationen auch einer der Vorreiter (auch wenn es vereinzelt auch andere Firmen, sogar in München, umsetzen). Dort wird beobachtet, dass sich rein an den Ergebnissen nichts geändert hat.
Das würde ja bedeuten, dass die Produktivität der Angestellten tatsächlich gestiegen ist. Die der Unternehmen leider nicht.. aber vielleicht fällt ihnen ja in Zukunft noch eine schlaue Stellschraube dafür ein.
Dennoch hat das Unternehmen aber Benefits, genauso wie der Mitarbeiter: Mehr Freizeit, bessere Work-Life-Balance.
Ich kann mir nicht helfen, aber irgendwie finde ich, dass da eine ganz wesentliche Variable überhaupt nicht berücksichtigt wird. Aus meiner Sicht gehen die Unternehmen einfach völlig in Vorleistung und können nur hoffen, dass es am Ende was bringt.
Aber nach diesen Ergebnissen bedeutet das ja, dass alle Mitarbeiter (natürlich nur im Schnitt betrachtet) 2 Stunden täglich sinnlos in der Arbeit gesessen sind.. vielleicht haben sie ja ihren eigenen Blog betrieben, oder die Facebook Kontakte gepflegt?
Und jetzt sind sie plötzlich so motiviert, dass sie das nicht mehr tun.
... aber wirklich für immer?
Das und vieles mehr bespreche ich in diese Episode.. und freue mich wie immer ganz stark auf Deine Meinung dazu!
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Transkript
Hallo und einen wunderschönen guten Morgen wünsche ich dir! Was denkst du eigentlich zur 6-Stunden-Woche? Hast du von diesen Experimenten schon gehört oder nicht oder schon oder vielleicht? Also ich hab hier glaube ich das erste mal vor zwei Jahren davon gehört, dass jetzt in Schweden und auch schon in ein paar Firmen in Deutschland und ich glaube eine sogar in München, dass die angefangen haben zu sagen: Mitarbeiter arbeitet doch einfach lieber nur noch 6 Stunden, dafür produktiv und geht einfach früher nach Hause. Find ich für den Mitarbeiter der keinen Bock hat zu arbeiten finde ich das super geil, weil der sagt "ja natürlich bin ich dann produktiver". Ich finds halt so geil wenn in diesem Modell einfach nur der Arbeitgeber quasi in die Vorkasse geht indem man sagt "ja ich zahle dir mehr Kohle für deine Stunde und aber kein System dahinter ist um das naja und zu tracken oder zu messen.
Deswegen würde ich mich echt wahnsinnig darüber freuen und das würde mich einfach stark interessieren was du denkst. Jedenfalls finde ich passt das natürlich unglaublich klasse in meinen Produktivität-Podcast, weil es heißt ja die Leute sollen produktiver werden. Die kriegen zwar nur noch sechs Stunden aber sie sollen ja produktiver werden. Aber wie erreichen wir Produktivität? Was heißt denn Produktivität? Gut was Produktivität heißt, das haben wir glaube ich jetzt schon oft genug und intensiv genug durchgekaut. Und genau hier wird's ja auch deutlich: wenn ich davon spreche, dass wir produktiv sein sollen dann meine ich das gleiche wie diese Unternehmer, weil sie meinen nämlich nicht bleibt bis abends viel länger, mach Überstunden, Hauptsache es kommt mehr raus. Nein! Weil die Produktivität bedeutet ja "mach weniger ,mach die Dinge aber cleverer und komm mehr zum Ergebnis" Die Unterstellung die aber in diesem 6-Stunden-Modell oft drinnen ist aus meiner Sicht ist, dass viele eben grundsätzlich in den 8 Stunden nicht arbeiten.
Das haben wir jetzt zum Beispiel auch bei einem anderen Kunden in der Firma gesehen. Die haben ja so was wie Vertrauensarbeitszeit eingeführt. Und was ist da jetzt auf einmal? Auf einmal, so ab 16 Uhr, sind die meisten Büros leer. Und es war davor nicht der Fall. Also was ist jetzt da passiert? Warum sind die auf einmal leer? Sind die Menschen so schnell mit ihrer Arbeit auf einmal fertig? Also der eine Blickwinkel was passiert sein kann ist der, dass sie einfach weniger arbeiten, weil sie nicht mehr kontrolliert werden anhand der Zeit. Ein anderer Blickwinkel wäre aber auch der: sie haben so oder so immer so wenig gearbeitet und haben nur die Zeit abgesessen und dann vielleicht eher Spiegel online gelesen oder sowas. Wenn letzteres der Fall ist, also wenn das wirklich die Realität ist, wahrscheinlich gibt es noch mehrere Blickwinkel und die Wahrheit liegt wahrscheinlich irgendwo in der Mitte, dann aber bleiben wir mal bei dem zweiten Modell: die Leute hatten eigentlich gar nichts mehr zu tun und haben nur ihre Zeit abgesessen, dann ist doch die 6-Stunden Thematik ultimativ gut, weil dem Arbeitgeber bringt es ja auch nichts einfach nur den Strom zu bezahlen, dass die Leute noch im Spiegel online lesen.
Aber man sollte sich dann natürlich Fragen stellen ob ich dann in so einem großen Umfang von einem Fachkräftemangel sprechen soll, wenn die Leute einfach gar nicht genug zu tun haben? Oder wollen sie es halt nicht tun? Dann habe ich vielleicht die falschen Leute. Also wenn ich Mitarbeiter habe, die richtig leisten können, dann muss ich sie früher gehen lassen damit sie genauso viel leisten? Nein, weil eigentlich geht es ja darum, dass mehr rauskommt in weniger Zeit. Und dann lasse ich auch gerne die Mitarbeiter früher gehen. Aber wie erreiche ich das? Wie erreich ich's? Also ich glaube einfach dass es einfach ein Bullshit-Modell ist. Also erzählt mir bitte was anderes, ich glaube nur dadurch dass ich meinen Mitarbeitern sage: Hey, du musst jetzt jeden Tag zwei Stunden weniger arbeiten, wird sich einfach nichts verändern, also nichts an der Produktivität. Die Ergebnisse werden... naja wie sollen die Ergebnisse besser werden? Also das Problem warum wir ja ausgebrannt sind, jetzt habe ich ein bisschen vorgegriffen, also das einzige was man damit erreicht ist, dass die Mitarbeiter weniger ausgebrannt sind und vielleicht ein bisschen motivierter sind. Und das sind auch die Beobachtungen aus diesen Studien. Dass sie keinen Rückgang der Produktivität gemerkt haben, aber die Leute viel fokussierter und produktiver erleben.
Ich glaube das ist so ähnlich wie wenn du jetzt eine Gehaltserhöhung bekommst, und was ja de facto eine Gehaltserhöhung ist, und die nächsten zwei Wochen bis zwei Monate bist du einfach produktiver, weil du motiviert bist. Aber das hört irgendwann wieder auf! Deswegen ist Gehalt ja so ein schlechter Motivator eigentlich, weil das einfach nur zwei Wochen bis zwei Monate hält. Und genau so ist es auch mit diesen 6 Stunden pro Tag. Naja also erzählt mir unbedingt was du dazu denkst.
Auf jeden Fall glaube ich nach wie vor, dass, und da wollte ich vorher darauf raus, dass das Thema "warum viele ausgebrannt sind", warum sie deshalb mehr Zeit brauchen und Überstunden machen, weil durchschnittlich auf Deutschland gesehen machen wohl noch viele Überstunden, also durchschnittlich wird scheinbar irgendwie sowas von naja das hängt auch immer von allen Zahlen ab, wer sie erhebt und so weiter. Also ich wurde da ja noch nie gefragt, aber sagen wir mal dieser Durchschnitt stimmt oder ist repräsentativ in eine Art und Weise, dann arbeitet der Durchschnittsdeutsche 41, noch irgendwas Stunden. Also das heißt bei dem 8 Stunden-Takt, also der 40-Stunden-Woche, wird immerhin eine Überstunde gemacht von jedem Arbeitnehmer im Schnitt. Wie gesagt ich wurde nicht gefragt, vielleicht wurdest du gefragt, kannst du mir erzählen.
Genau, dann gibt es ja auch noch das andere Modell, das wir jetzt auch immer mehr sehen, das eigentlich genau das Gegenteil ausmacht, nämlich die absolute permanente Erreichbarkeit. Also du hast dein Firmenhandy, dass du mit nimmst und schaltest eigentlich gar nicht ab. Und das ist ja eigentlich ein Problem, dass uns beschäftigt und also diese dauernde Erreichbarkeit, sowohl im Büro als auch außerhalb, das ist das was uns wirklich ausbrennen lässt! Ich habe es schon mal in einem anderen Podcast irgendwie angesprochen. Das Problem ist ja, dass wir viel zu wenig fokussiert an unseren Tätigkeiten hängen können, weil die ganze Zeit Telefonate, Kollegen, E-Mails und so weiter, reinkommen. und mit "und so weiter" meine ich dann und Social Media, weil du einfach permanent immer erreichbar bist und dich darum beugst und diese Erreichbarkeit ist zum Teil, und das ist die Absurdität an allem, wird auch noch zu einem Statussymbol von vielen angesehen. Wenn ich viel erreichbar bin und viel mitrede, dann wirke ich ja beschäftigt oder geschäftig. Und dann ist das wichtig für meine Karriere und so weiter. Und das ist einfach totaler Bullshit, weil einfach nichts rauskommt am Ende und deswegen: eigentlich musst du nur aufhören mit diesen Sachen! Geh mit der Zeit richtig um! Krieg diese ganzen Interrupts in den Griff und dann brennst du auch nicht aus!
Egal ob 6 oder 8 Stunden und produktiver wirst du auch noch. Und dann kannst du darüber sprechen, dass du jetzt zwei Stunden weniger arbeitest. Ja, in diesem Sinne, ich freue mich ganz stark auf deine Anregungen dazu, ich finde den 6-Stunden-Tag beschissen, also vom Konzept nicht vollständig durchdacht! Und ja, dann hören wir uns morgen wieder, bis dann!