Perfektionismus killt Produktivität – Podcast

By Nadya Bujnowski | Podcast

Folge 31

Was dich in der Folge erwartet:

Erfahre...

  • ...welche Strategie bzw. Prinzip du nicht einfach blau für alles anwenden solltest
  • ...in welcher Situation Philipp extrem unproduktiv war
  • ...warum es wichtig ist zu erkennen, wann Details wirklich wichtig sind und wann nicht

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Überblick

Heute mache ich einen Ausflug über das Pareto Prinzip zu einem Live-Beispiel von gestern.

In unserer Überlegung die Kundenbeziehungen von einem anderen Unternehmen zu überprüfen haben wir uns auf einen Fragebogen festgelegt.

Bei der Konzeption dieses Fragebogens sind wir nicht ganz produktiv gewesen, weil wir uns davon leiten lassen haben, an Formulierungen gegenseitig aufzuwägen.

Nachdem es aber so viele unterschiedliche Personentypen gibt, die die Formulierung der Fragen ohnehin unterschiedlich interpretieren, ist es vergeudete Zeit diese für sich selbst zu optimieren.

Hilfreich ist es oft sich vorzustellen, was der Worst-Case sein könnte:

Was wird der Leser machen, wenn er in der 2. Frage das Wort "wünsche" liest? Wird er sich wirklich denken, dass wir womöglich schlecht formulierte Fragen stellen und DESHALB sofort abbrechen?

.. wohl eher nicht!

An dieser Stelle ist Perfektionismus wirklich nicht angebracht. In die 80 Prozent des Ergebnisses gehören aus meiner Sicht eine richtige Grammatik, Rechtschreibung und die inhaltlich korrekte Formulierung, sodass der Leser richtig versteht was zu tun ist. 

Diese 80 Prozent der Richtigkeit bekomme ich in 20 Prozent der Zeit hin. In diesem Beispiel war es sogar drastischer. Ich habe es in 2,5 Stunden erledigt und danach 3 Stunden zu den Formulierungen diskutiert.

Nicht wirklich produktiv, oder?

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Transkript

Einen wunderschönen guten Morgen! Bist du wieder bereit für deine extra Packung Motivation am Morgen? Ich möchte heute, also ob es wirklich eine Motivation ist, kannst du mir dann sagen, ich will dir heute mal was erzählen von gestern. Aus gegebenem Anlass. Es dreht sich um das Pareto-Prinzip. Wer kennt das Pareto-Prinzip? Ich melde mich gerade 😉 das Prinzip, also irgendwo in unserer Wissensdatenbank beschreiben wird es auch, ist ein sehr sehr wichtiges Prinzip für Zeitmanagement und um seinen Erfolg zu takten. Also in ganz kurz: 80-20 Regel: 20 Prozent der Zeit die wir aufwanden ist verantwortlich für 80 Prozent der Ergebnisse. Das heißt im Umkehrschluss, 80 Prozent der Zeit brauche ich für die letzten 20 Prozent und die Regel oder die Lehre geht dann kann so in die Richtung, dass man sagt >>komm spar dir doch diese 80 Prozent der Zeit, weil die machen ja sowieso nur noch 20 Also konzentrier dich lieber auf die Dinge, wo du mit nur 20 Prozent Aufwand 80 Prozent Ergebnisse kriegst<<. Und das macht dich dann produktiver. Also das ist so der allgemein gültige Kontext vom Pareto-Prinzip. 

Und in ganz vielen Fällen funktioniert das auch. Und jetzt komme ich dorthin wo ich gerade einhaken wollte, weil wir sind ja ITler, oder ich bin ITler, und ich möchte das hier alles aus diesem Blickwinkel machen oder beschreiben und da hat es natürlich auch wenn es um user-Flexibilität, User-Verhalten und so weiter, da hat das auch überall seine Gültigkeit. Aber ich kann jetzt nicht sagen, dass ich nur zu 80 Prozent sicher bin, dass die Daten, die ich aufgenommen habe, oder die mir der Anwender irgendwie eingetippt hat, dass ich nur zu 80 Prozent sicher die Daten speichere, weil das wäre nämlich ein ziemliche Scheiße. Also wahrscheinlich kriegt man nie diese hundertprozentige Sicherheit hin, aber 99,99 Prozent oder sowas, das ist da schon der Anspruch. Und jetzt gerade auch weil meine eigene Firma >>Royal Software<< heißt und mich haben da viele gefragt, wie ich zu diesen Namen gekommen bin, weil damals gab es noch nicht die "Royal Haircuts" und sonst irgendwas, sondern für mich, ich verbinde das immer mit enorm königlicher Qualität. Und da bin ich dann eben auch dazu getriebenen echten Perfektionismus zu bauen und zu halten und an den Tag zu legen für den Kunden und nicht nur den Kunden sondern auch den Kunden des Kunden, nämlich den Anwender am Ende.

Und da ist es dann ganz schwer, wenn ich dann immer höre >>ja mach doch nur noch 80 Prozent<< weil ich eben so getrieben bin, dass es eigentlich perfekt sein sollte. Und es ist halt einfach so wichtig, dass man sich das vor Augen hält, dass es nicht so ganz für alle Bereiche funktioniert, aber für fast alle. Und genau da liegt eigentlich schon die Crux drin, weil ich das nämlich für mich selber immer nur so reflektiert habe, dass ich sag >>ja nein, bei mir muss es perfekt sein, also funktioniert dieses Prinzip für mich nicht<< Es stimmt aber nicht. Es muss perfekt sein, dass die Daten usw. übernommen werden und gespeichert werden, Aber vielleicht ist das im großen und ganzen ja die zehn Prozent der ganzen Aufgabe, das heißt im großen und ganzen kann, wenn das die zehn Prozent von 100 sind, von dem größeren Umfang dann kann ich natürlich weiter runtergehen und sagen jetzt konzentriere ich mich doch nur auf die 80 Prozent. Aber dass die Daten richtig sind ist eben wichtig und muss eingehalten werden. So und eigentlich wollte ich heute überhaupt nicht über das Pareto-Prinzip sprechen. Das war als nur kurz für die alle unter euch, die ich gesehen habe, dass sie sich nicht gemeldet haben, dass dass wir hier den gleichen stand erreichen.

Weil gestern habe ich mit einem Bekannten gesprochen. Also wir sind gerade am überlegen ob wir noch eine Firma übernehmen sollen und zuerst müssen wir von dieser firma herausfinden, was sind die Assets was ist da alles drin, wie ist die Kundenbeziehung und so weiter. Und dafür haben wir uns einen Fragebogen ausgedacht. In diesem Fragebogen wollen wir eben herausfinden, wie die Stimmung der Kunden ist, wie lange möchten sie denn tendenziell sowieso noch Kunde bleiben und so weiter und sofort. Und dann habe ich uns erwischt wie wir bestimmt eineinhalb stunden über einzelne Formulierungen in diesem Fragebogen gesprochen haben: >>soll wir jetzt innerhalb von diesen zwei Fragen zweimal das Wort 'Wünsche' verwenden<< und dann habe ich ihm gesagt >>weißt du was, das ist doch scheiß egal! Ganz ehrlich.<< Und da da haben wir uns nicht in den letzten zwanzig Prozent aufgehalten, sondern in den letzten einem Prozent ungefähr, wo wir einfach so viel Zeit investieren zu zweit mal eineinhalbstunden sind wir ganz schnell bei drei stunden!

Wie unproduktiv ist das denn bitte? Als ob, also bitte sagt mir eure Meinung, aber als ob es irgendwo ins Gewicht fallen würde, wenn ihr jetzt einen Fragebogen beantwortet und ihr seht jetzt bei der zweiten Frage das Wort 'Wünsche' , also 'was was wünscht du dir?' 'Was wären die zwei top Dinge, die du dir wünschst?' So ungefähr hat die Frage gelautet. Würdest du jetzt als jemand der gebunden ist und der schon die letzten 15 Fragen beantwortet hat, jetzt den Aufwand mit der Begründung >>da steht jetzt was mit 'wünsche' also so ein scheiß, das ist ja echt.. ich, glaube die sind zu blöd Fragen zustellen<< abbrechen? Zur Hölle nein. Bitte bitte schreibt es ob ich mich täusche, aber ich kann mir vorstellen die Frage muss so formuliert, sein, dass dann das  richtige Ergebnis abgefragt wird. Also dass ich verstehe was gewollt ist und es gibt da keine Qualitätssicherung vom Anwender aus meiner Sicht, vor allem das Schlimmste daran ist ja noch, dass wenn wir jetzt 100 Leute befragen, dann verstehen ja 20 das falsch, 20 Prozent was anderes falsch, was mir nicht aufgefallen ist, wieder 20 Prozent verstehen wieder was anderes falsch, interpretieren sogar noch was anderes rein und dann könnte man wahrscheinlich nie einen Fragebogen rausbringen, außer man kriegt immer nur zehn Prozent der Leute, wenn man das wirklich perfekt machen will., Deswegen ist hier an dieser Stelle aus meiner Sicht überhaupt kein Perfektionismus gefragt, weil wir Menschen einfach so unterschiedlich sind und weil es überhaupt keinen Impact hat. Es muss so verständlich und so kinderleicht sein, das es meine Oma verstehen würde, das ist meine Meinung und dann verstehen es auch die Leute und dann bekommen sie es auch nicht in den falschen Hals, weil es einfach jeder weiß, wie es gemeint ist. So viel zu meinem Live Hack oder meinem Live-Beispiel für Fragebogen in Kombination mit dem Pareto-Prinzip.

ich hoffe euch hat das allen gefallen. Denkt ein bisschen drüber nach und sagt mir, wie oft ihr auch das Prinzip schon einsetzt. Danke, ich freue mich sehr und wir hören uns in der nächsten Folge. 

Ihr Feedback hilft uns sehr, uns auf die wichtigen Dinge zu fokussieren!

About the Author

Ich bin gern mit Menschen in Kontakt, kommuniziere und diskutiere gerne. Die Eigenschaften 'Hilfsbereitschaft' und ein 'Hang zum Verrückt sein' charakterisieren mich ganz gut. Neben meinem Beruf schließe ich gerade meinen MBA ab. Ehrgeizig und offen für neue Herausforderungen bin ich demnach auch, allerdings nicht immer. Denn auch meine Motivation und Produktivität stellen nicht immer einen exponentiellen Graphen dar. Genau deshalb beschäftige ich mich aber so gern mit diesen Themen und teile Erfahrungen, Wissen und Tipps mit allen die das auch wollen :)

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